Hundeimpfungen

Welche Impfung benötigt mein Tier? Wann und wie oft müssen diese Impfungen durchgeführt werden? Auf diese Fragen versuchen wir in diesem Abschnitt so gut wie möglich einzugehen. Bei weiteren Fragen zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.

Wir orientieren uns an den Guidelines der WSAVA zur Impfung von Kleintieren. Hierunter lesen Sie, welche Impfungen vorgeschrieben bzw. empfohlen werden.

Tollwut (Rabies (R)):

Das Tollwutvirus befällt das zentrale Nervensystem und führt früher oder später durch Lähmung der Atmung und des Herzens fast ausnahmslos zum Tod. Die Erkrankung kann alle Fleischfresser, Fledermäuse, aber auch den Menschen oder andere Säugetiere befallen und wird über den infizierten Speichel von kranken Tieren oder Menschen übertragen. Aktuell gilt die Erkrankung bei uns als getilgt. In anderen Ländern kommt Tollwut aber noch deutlich häufiger vor. Vor allem durch illegale Tierimporte gewinnt die Impfung wieder einer größeren Bedeutung und ist daher für alle Hunde und bei reisenden Tieren vorgeschrieben. Aus diesem Grund dürfen Hunde, Katzen und Frettchen auch nur mit einer aktuellen Tollwutimpfung reisen. Bei der Reise in bestimmte Länder wird außerdem die Bestimmung eines Antikörpertiters benötigt. Hunde und Katzen müssen mindestens 12 Wochen alt sein bei der ersten Tollwutimpfung und die Impfung ist erst 21 Tage nach der Verabreichung gültig. Daher ist eine Reise auch erst 21 Tage nach dem Impftermin möglich. Beim Hund ist eine gültige Tollwutimpfung außerdem für die Anmeldung bei der Gemeinde notwendig.

Staupe (Distemper (D)):

Das Staupevirus kann von Hund zu Hund oder durch Wildtiere (z.B. Fuchs, Waschbär, Marder, Frettchen, Dachs) übertragen werden und ruft unter anderem respiratorische, gastrointestinale, zentralnervöse, dermatologische Symptome oder Zahnveränderungen hervor. Die Erkrankung kann oft tödlich enden und eine Impfung ist obligatorisch. Vor allem für Jagdhunde und Zuchthündinnen ist ein aktueller Impfstatus wichtig.

Ansteckende Leberentzündung (Hepatitis contagiosa canis (H)):

Das Canine Adenovirus 1 befällt Hunde und alle anderen Caniden und verursacht akute Lebererkrankungen (Erbrechen, Durchfall, Fieber, Mattheit), Gefäßentzündungen sowie Veränderungen der Augen. Die Erkrankung ist in Westeuropa nur noch selten, kann allerdings noch sporadisch nachgewiesen werden und vor allem bei jungen Hunden zum Tod führen.

Parvovirose (P):

Das Parvovirus befällt sowohl Hunde als auch Katzen und verursacht unter anderem (blutigen) Durchfall, Erbrechen, Mattheit, Fieber und Veränderungen des Blutes. Die Erkrankung ist sehr ansteckend und führt bei Jungtieren häufig in kurzer Zeit zum Tod. Daher ist eine Impfung obligatorisch.

Leptospirose (L4):

Leptospiren sind Bakterien, welche verschieden Organe befallen und unter anderem Leberschäden, Nierenversagen und respiratorische Symptome hervorrufen. Vor allem respiratorische Verläufe sind mit einer höheren Mortalität verbunden. Die Leptospirose betrifft viele Wildtiere (v.a. Mäuse, Ratten, Wildschweine), Haus- und Nutztiere und auch den Menschen und ist somit wie die Tollwut eine Zoonose. Die Bakterien werden mit dem Urin ausgeschieden und Hund stecken sich häufig durch Trinken aus Pfützen und stehenden Gewässern an.

Zwingerhustenkomplex (Parainfluenza/Bordetellen (Pi/Bb/Pneumo)):

Der Zwingerhustenkomplex wird durch verschiedene Viren und Bakterien verursacht und ruft unter anderem Husten, Niesen, Nasenausfluss und seltener Fieber oder Lungenentzündungen hervor. Vor allem bei Hunden, welche viel Kontakt zu Artgenossen haben (z.B. Hundepension, Hundeschule, Ausstellungen, Jagdhunde) ist die Impfung wichtig. Wir unterscheiden zwischen einer nasalen Impfung (schnellerer Wirkungseintritt und zusätzlicher lokaler Schutz (BbPi)) und einer Impfung, welche unter die Haut gespritzt wird (Pneumo).

Impfschema des Hundes

• R: 12 Wochen, Wiederholung nach 1 Jahr, danach alle 3 Jahre
• DHP: 8,12,16 Wochen, Wiederholung nach 1 Jahr, danach alle 3 Jahre
• L4: 8,12 Wochen, Wiederholung jährlich
• BbPi/Pneumo: jährliche Wiederholung (Pneumo Injektion muss anfangs nach 3-4 Wochen wiederholt werden)